Raubritter im 15. Jahrhundert
In die Auseinandersetzungen waren nicht nur die „Großen“ eingebunden. Die örtlichen Adligen, also die „Kleinen“, vertraten ihre eigene Interessen. Einer von ihnen war Alhard von Hörde, der zwischen 1426 und 1467 den Limberg als Pfand innehatte.
Alhard von Hörde übernahm 1426 die Burg Limberg sowie dazugehörige Besitzungen und Rechtstitel. Gegen Zahlung einer bestimmten Summe an die Grafen von Ravensberg durfte der Adlige relativ eigenständig im Umkreis der Burganlage schalten und walten.
Für beide Seiten handelte es sich um ein lukratives Geschäft: Die Grafen kamen in den Genuss frischen Kapitals, ohne sich um die Organisation der Einnahmen kümmern zu müssen. Alhard von Hörde versprach sich dagegen mehr Einkünfte an Renten, Pachtzahlungen oder Naturalabgaben von den Einwohnern seines Herrschaftsgebietes, als die Pfandsumme betrug.
Dabei war der Adlige nicht gerade zimperlich, wenn es darum ging, seinen eigenen Vorteil zu befördern. Er verhielt sich wie ein Raubritter, plünderte und brandschatzte, war brutal, grausam und machtgierig. Aber er zeigte auch andere Seiten, wie er selbst erzählt.